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Strahlenschutz Ausbildung

Am Samstag den 04. März 2017 führte Freiwillige Feuerwehr Stadt Bad Kissingen einen Ausbildungstag Strahlenschutz durch.

Die Ausbildung gliederte sich in drei Teile, zu deren Beginn um 09:00 Uhr sich rund 25 Angehörige der Kernstadtfeuerwehr in der Feuerwache einfanden. Es folgte ein Vortrag von Philipp Nosko, dem Fachberater Gefahrgut der Feuerwehr Bad Kissingen, welcher die theoretischen Grundlagen des Strahlenschutzes sowie die feuerwehrtechnischen Belange im A-Einsatz näher beleuchtete.

Nach einer kurzen Pause wurden durch Stadtbrandmeister Michael Wolf sowie den Gruppenführern Alexander Beck und Timo Dösch in Kleingruppen erste praktische Übungen mit Messgeräten, Schutzkleidung und den Dekontaminationsmaßnahmen  durchgeführt.

Gegen 13 Uhr nach der Mittagspause wurden die Kräfte telefonisch über einen Verkehrsunfall mit vermutlich eingeklemmter Person auf dem Betriebsgelände der städtischen Abwasserbetriebe informiert. Kurze Zeit später rückten der Einsatzleitwagen, die zwei Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge und der Rüstwagen zur Übungseinsatzstelle aus. Hier erkundete der Einsatzleiter SBM Michael Wolf mit den Gruppenführern die Einsatzstelle. Daraufhin mussten diese feststellen, dass es sich nicht nur um einen „normalen“ Verkehrsunfall handelte, sondern auch hier ein Kleintransporter mit mutmaßlich Radioaktiver Ladung beteiligt war.

Schnell wurde klar, dass die am Morgen vermittelten Inhalte nun in die Praxis umgesetzt werden mussten. Umgehend wurde ein Strahlenmesstrupp mit einem Kontaminationsschutzanzug und Umluft unabhängigen Atemschutz ausgerüstet. Dieser erkundete zunächst den Gefahrenbereich und legte die Absperrgrenze fest.  Der Angriffstrupp ging mit verschiedenen Messgeräten zum verunfallten Fahrzeug vor um die geladenen Pakete und Päckchen näher zu untersuchen, stellte aber kein Austritt von Radioaktivität fest. Nach Abwicklung der Einsatzbefehle konnten die Trupps den Gefahrenbereich über den Dekontaminationsplatz verlassen.

Die Übung wurde nach Rettung der beteiligten Fahrer, sichern der radioaktiven Ladung und freimessen der Eingesetzten Trupps beendet. In ihren Schlussworten fanden Stadtbrandinspektor Harald Albert, Stadtbrandmeister Michael Wolf und Fachberater Gefahrgut Philipp Nosko ein durchweg positives Resümee des Ausbildungstages was auch von den Teilnehmern so wiederempfunden wurde. Auch wenn der Strahlenschutzeinsatz glücklicherweise eine absolute Rarität im Feuerwehralltag der Kissinger Wehr darstellt zeigte sich auch hier, dass eine gute Ausbildung die Grundlage für jeglichen Einsatzerfolg darstellt.

Dass aus der Ausbildung schnell ein Einsatz werden kann, zeigte sich wenige Tage später. Hier wurde beim Ausräumen einer Wohnung ein Behältnis mit radioaktivem Inhalt gefunden. Der Gefahrguttrupp der Feuerwehr Stadt Bad Kissingen führte daraufhin Messungen durch und stellte das Behältnis bis zur Entsorgung durch eine Spezialfirma sicher.